Gartentipps im Mai

Wie herrlich leuchtet mir die Natur! Wie glänzt die Sonne! Wie lacht die Flur!

Es dringen Blüten aus jedem Zweig und tausend Stimmen aus dem Gesträuch.

Und Freud´und Wonne aus jeder Brust. O Erd`, o Sonne! O Glück, o Lust!

Johann Wolfgang von Goethe



 

 

Über den Mai gibt es unzählige Volkslieder, und die Erleichterung, wenn ein langer Winter endet, ist für uns trotz bequemerer Lebensumstände ebenso zu spüren wie für die Menschen in vergangenen Jahrhunderten.
Ab Ende Mai kommt sicher kein Frost mehr, und im Garten ist dann alles erlaubt. Genießen Sie die langen Tage. Denken Sie genauso an Bänke wie an Beete, hängen Sie sich eine Hängematte auf und machen Sie, wenn es möglich ist, mal ein Feuerchen. Manche Maiabende sind herrlich, und warum sollten sie überhaupt enden? Wagen Sie mit den Kindern oder anderen Lieblingsmenschen eine Übernachtung im Garten, und erleben Sie hautnah mit, wie hier morgens das Leben erwacht!

 

 

Obstgarten | Allerfrühestes Beerenobst

Während im Mai alles blüht und singt und sich in den Gemüsebeeten die zarten Blättchen zum Licht strecken, ist die Honigbeere (auch Sibirische Blaubeere, Lonicera kamtschatica) schon fast fertig:
Die robuste Pflanze, die mit unserem heimischen Geißblatt (Jelängerjelieber) verwandt ist, blüht schon im März mit den Forsythien. Ihre leckeren weichen Früchte reifen rasch heran und kommen als allererstes Beerenobst Ende Mai bis Mitte Juni zur Ernte. Die 3 bis 4 cm langen himmelblauen Beeren schmecken herrlich aromatisch wie süße Heidelbeeren und eignen sich roh zum Naschen sowie zur Herstellung von Marmelade.
Der 1,5 m hohe Busch ist anspruchslos, extrem frosthart und wächst am liebsten auf leichten bis mittelschweren Böden. Halbschatten ist kein Problem. So ist dieser bescheidene Strauch eine gute Wahl für kalte und für den Obstbau weniger geeignete Lagen.
So früh wie die Honigbeere ins Jahr startet, so früh beendet sie es auch: Ab Anfang September zieht sich das Leben aus den Blättern zurück: So kann die Honigbeere im nächsten Frühjahr wieder bei den Ersten sein.

 

Gemüsegarten | Ab in die Erde

Vieles wird direkt gesät: Möhren, Radieschen und Spinat sät man möglichst früh und dünn aus. Später vereinzelt man zu dicht stehende Pflänzchen, damit sich alle gut entwickeln.
Wenn jedoch vorgezogene Jungpflanzen ins Beet gesetzt werden sollen, lohnt es sich, die Erde vor der Pflanzung noch einmal genauer anzuschauen: Natürlich muss das Beet weitgehend unkrautfrei sein, damit die Kleinen eine Chance haben. In einem tief gelockerten Boden bilden die jungen Pflanzen schnell tiefe Wurzeln, was sie stabil und trockenheitsresistent macht.

 

Was genau soll hier gepflanzt werden? Große Kohlarten, Sellerie und Tomaten sowie Zucchini, Mais und Gurken brauchen einen sehr gut mit Nährstoffen versorgten Boden. Geben Sie diesen Beeten reichlich reifen Kompost.
Wo auf armen und sandigen Böden Starkzehrer wie Kohl oder Mais angebaut werden sollen und nicht viel Kompost zur Verfügung steht, sind eine starke Düngergabe und eventuell eine flüssige Nachdüngung im Sommer notwendig. Kombinieren Sie entweder Hornspäne oder Haarmehlpellets mit Spurennährstoffdüngern wie Algenkalk oder Urgesteinsmehl, oder verwenden Sie ausgewogenen Mehrnährstoffdünger wie Rinderdung oder den speziell abgestimmten Cuxin Tomatendünger.

 

Salate, Fenchel, Kohlrabi und Mangold geben sich mit etwas weniger Nahrung zufrieden, brauchen aber einen lockeren, guten Boden und vor allem eine regelmäßige Wasserversorgung.

 

Pflanzzeitpunkt: Salat, Porree und Kohl dürfen Anfang des Monats schon ins Freiland. „Südlicheres“ Gemüse wie Tomaten, Auberginen, Paprika, aber auch Zucchini, Kürbis, Sellerie und Mais sind bis Mitte Mai durch letzte Nachtfröste gefährdet und brauchen ein Vlies oder eben noch den Platz auf der Fensterbank. Setzen Sie Salat und Sellerie eher hoch, aber fest in die Erde, Fenchel und Mangold ebenerdig und Tomaten, Kohl und Porree recht tief. Wählen Sie zur Pflanzung möglichst einen bedeckten, im Idealfall regnerischen Tag. Alternativ pflanzen Sie spätnachmittags in feuchte Erde und gießen Sie die Pflanzen sofort an. Jungpflanzen mit gut durchwurzelten Erdballen sind recht unempfindlich, aber wenn Sie selbst vorgezogene Pflanzen aus einem Beet ins andere setzen oder aus einer engen Aussaatschale herauslösen, sollten Sie unbedingt auf die Witterung achten.

 

Einen guten Takt für viele Tätigkeiten geben die „Aussaattage“ von Maria Thun und andere Mondkalender vor: Hier ist es garnicht „im Sinne des Erfinders“, sich einen unüberschaubaren Berg Arbeit vor die Nase zu laden. Durch die Empfehlungen, an welchem Tag was erledigt werden soll, ist sowohl den Pflanzen als auch den Menschen geholfen, das Heute gelingen zu lassen.